Ein Blog-Artikel soll möglichst zeitlos sein – oder? Aktuell ist es aber kurz vor Weihnachten. Eine Mischung aus Freude, Sehnsucht nach Ruhe und aus langen To-do-Listen (die vielleicht gar nicht sein müssten) liegt in der Luft.
Ich habe dieses Jahr zusammen mit Helena Schlüter, Coachin für souveräne Sichtbarkeit für Frauen, ein Netzwerk gegründet. Unsere erste gemeinsame Netzwerk-Aktion wurde ein digitaler Adventskalender, in dem es um eine entspannte Adventszeit im Business und privat geht. Nun, so ziemlich kurz vor Weihnachten, bin ich dran mit meinem Beitrag und hatte mich entschieden, einen Impuls zu mehr Entspannung im Business zu geben.
Meiner Erfahrung nach gibt es einige Wege, mehr Entspannung ins Business reinzubringen. Ich wollte daraus etwas Wesentliches herauspicken und so geht es bei dem Impuls auch darum, wie wir unseren Sinn fürs Wesentliche schärfen und pflegen.
Denn wenn wir das Wesentliche erkennen, können wir viel leichter Entscheidungen treffen und wir können einiges aus unseren To-do-Listen wegstreichen. Das führt unweigerlich zu mehr Leichtigkeit.
Paradoxerweise kann ich es gerade nicht lassen, noch mehr Impulse aus mir sprudeln zu lassen. Deshalb entsteht gerade dieser Artikel. So völlig ungeniert – mit Bezug zu Weihnachten.
Aber keine Sorge – ich bin dabei (noch) völlig entspannt.
Sinn fürs Wesentliche
Im Business geht es um Entscheidungen und ums Wegstreichen.
Je leichter wir entscheiden und je mehr wir weglassen können, desto entspannter wird es.
Dafür müssen wir unseren Sinn fürs Wesentliche pflegen.
Deshalb empfehle ich:
Schau bei jedem Projekt, dass Folgendes für dich ganz klar ist – und zwar schriftlich notiert:
- Warum möchtest du dieses eine Projekt verwirklichen? Was möchtest du für dich? Was möchtest du für deine Kunden oder für die anderen Akteure, die mit deinem Projekt in Berührung kommen?
- Was ist das (möglichst) konkret formulierte Ziel deines Projektes?
- So kannst du bei der Planung Wesentliches von Unwesentlichem trennen.
- Du erkennst leichter die großen Schritte, die du gehen musst.
- Du streichst unnötige To-dos von deiner Liste.
- Du bleibst motiviert, weil du ganz genau weißt, warum du was tust.
- So kannst du dein Business-Leben bewusst gestalten und erleben.
Blickfeld vs. Überblick
Wenn du das Gefühl bekommst, du MUSST Überblick behalten – kann das schnell überfordern. Ein kleines Wortspiel bringt meinen Kunden und mir Entspannung.
Wenn alles in deinem Blickfeld ist, musst du dir keine Sorgen mehr machen, etwas zu übersehen. Du kannst deinen Fokus viel leichter switchen – ohne den roten Faden zu verlieren. Es ist alles da.
Wenn du jetzt in einem Raum sitzt und in dein Handy oder in deinen Bildschirm reinschaust, bist du auf den Text hier fokussiert – es sind aber auch andere Sachen in deinem erweiterten Blickfeld. Dass du dich hier in den Text vertiefst, heißt nicht, dass du die Kontrolle über den Raum verlierst.
Natürlich kommt es auf die Ordnung und Bewegung in dem Raum an. Wenn sich ständig etwas bewegt, kannst du öfters den Fokus verlieren – es wird anstrengend. Dafür, dass du dich in einer entspannten Umgebung befindest, kannst du selbst sorgen. So ist es auch mit deinem Business.
Wenn du deine Gedanken sortiert hast und alles einen Platz hat, entspannt sich dein Kopf. Du brauchst dir um Kontroll-Verlust keine Sorgen mehr zu machen.
Ich bin ein Fan von Miro-Board, ein quasi unendliches Whiteboard, auf dem ich digital notieren, zeichnen und meine Notizen miteinander verknüpfen kann. Ich nutze diese Art von Visualisierung in der Konzeptionsphase vieler Projekte. Auch mit meinen Kunden zum gemeinsamen Arbeiten. Ich kann reinzoomen und mich fokussieren und ich kann rauszoomen und die Zusammenhänge bzw. andere Bereiche mir wieder vor Augen führen. Ich weiß: es ist alles da!
Es ist alles in meinem Blickfeld. Ich kann zur Not mein Fokus switchen. Oder mir die Zusammenhänge erneut bewusst machen.
Ideen aus dem Kopf lassen – und wieder finden
Wenn es sich um ein konkretes Projekt handelt, hilft es, alles aufzuschreiben. Wieder kommt bei mir hier ein digitales Whiteboard zur Hilfe, so dass die Notizen hin und her geschoben, miteinander verknüpft, gelöscht oder geändert werden können. Du kannst dir natürlich auch Papier, Stift und Post-its zur Hilfe nehmen.
Ideen auf den Tisch zu packen ist wichtig. Im Kopf belasten sie. Manchmal nehmen sie mehr Raum ein, als sie es sollten. Sobald sie einen Platz bekommen, relativiert sich einiges von allein. Wenn sie ausgesprochen und aufgeschrieben sind, können sie sortiert werden. Gleiches zu Gleichem zum Beispiel. Manchmal (schon wieder) geht es auch darum, Verknüpfungen zuerkennen. Das geht nur, wenn alles einen Platz bekommen hat.
Ich teste aktuell ein Tool, um meine Ideen und Wissen zu managen (Obsidian). Darüber werde ich bestimmt noch mal berichten. Hier begeistert mich, dass ich meine Notizen taggen und verlinken kann. Wenn es dich näher interessiert, verlinke ich dir hier ein tolles YouTube-Tutorial von Nick Radowski zu Obsidian Basics für einfaches Wissensmanagement.
Der Blick von außen
Eine Kundin hat mir letztens gesagt „Ich kaufe mir ein, dass du die Übersicht behältst, damit ich den Fokus halten kann.“ Das war für sie sehr entspannend. Bis sie das sagte, hatte ich diesen Aspekt der beiläufigen Entspannung nicht auf den Schirm.
Der Blick von außen kann bei vielem helfen. Nun weiß ich, er trägt wohl auch zur Entspannung bei 🙂
Erinnere dich daran – du bist nicht allein. Du kannst dir auf vielfältige Weise Unterstützung holen.
Übersicht über die wesentlichen Geschäftsbereiche
Der Erfolg einzelner Projekte, aber auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Business hängen eng mit unserer Fähigkeit zusammen, Verbindungen zu erkennen.
Eine grobe Übersicht über die wesentlichen Geschäftsbereiche hilft uns, unsere Ideen und Vorhaben richtig einzuordnen und besser zu priorisieren.
Wenn du mit vielem gleichzeitig beschäftigt bist, solltest du dir diese Frage stellen:
Welches Projekt gehört wirklich als nächstes verwirklicht?
Ich habe dieses Jahr eine Anleitung samt Workbook vorbereitet – mit deren Hilfe du dir in Kürze einen Überblick verschaffen kannst. Hier kannst du ihn herunterladen: Anleitung & Workbook: Übersicht über mein Business
Du erkennst spielerisch, welchen deiner Ideen und Projekten du aktuell wirklich Priorität geben solltest.
Wenn du das machst: Falls du Lücken entdeckst, bleibe bitte entspannt. Es geht nicht darum, dass du deine To-do-Liste länger machst – sondern darum, dass du den nächsten wesentlichen Schritt erkennst.
Wenn Fragen aufkommen, kontaktiere mich für ein unverbindliches Gespräch.
Viel Freude auf dem Weg zu mehr Entspannung im Business!